Allgemein
Herausgegeben von Nina Gallion und Johannes Lipps ist der Band "Beten in Mainz. Religion als Herausforderung in der Geschichte der Stadt" erschienen, der zugleich den Auftakt zur Reihe "Urban Challenges" darstellt. Der Band nähert sich den zahlreichen religiösen Herausforderungen im urbanen Kontext. Dabei wird der Blick auf Einzelschicksale Mainzer Bürger*innen gerichtet, die sich in Texten, Bildern und materiellen Hinterlassenschaften niederschlugen. Sie berichten von vielseitigen Hoffnungen und Ängsten. Nähere Informationen finden Sie hier. ...
Zum Start des neuen Jahres konnten Mitglieder der TA3 einen wichtigen Erfolg verbuchen: In Zusammenarbeit mit Thomas Blank, Nina Gallion und Johannes Lipps konnte Hauptantragstellerin Barbara Henning das Mini-Graduiertenkolleg Fremd(e) in der Stadt: Urbane Differenzierungspotentiale und Dynamiken ihrer Aktivierung, Verfestigung und Auflösung (Laufzeit vom 01.07.2024 bis zum 30.06.2027) einwerben, für das nun zeitnah vier Promotionsstipendien ausgeschrieben werden. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten! Die Ausschreibung der Stipendien finden Sie hier. ...
Die Fürsorge für Verstorbene stellt eine der grundlegendsten Herausforderungen der menschlichen Existenz dar. Diese Fürsorge lässt sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: Rituale in der Todesnähe und unmittelbar nach dem Tod, wie beispielsweise Bestattungsrituale, sowie Gedenkpraktiken, die das Überleben und die Nahrung der Verstorbenen im Jenseits sicherstellen sollen. Diese Praktiken umfassen konkrete Bemühungen zur Verbesserung des Schicksals der Seele. Obwohl sie sich jeweils auf den Moment des Todes und die Zeit danach konzentrieren, können beide Bereiche auch Handlungen umfassen, die zu Lebzeiten des Verstorbenen vollzogen wurden. Im ersten Fall gehören hierzu Praktiken, die mit der "ars moriendi" verbunden sind, wie in christlichen Traditionen die Beichte und die Krankensalbung. Im zweiten Fall zählen dazu beispielsweise Messen, die für Lebende gefeiert werden. Zu den Bestattungspraktiken können die Vorbereitung des Körpers für die Beerdigung, ritualisiertes Essen oder Fasten und die Beerdigung selbst gehören. Die Umstände der Bestattung – nahe oder fern menschlicher Siedlungen, mit ...
Mit tiefer Bestürzung haben wir die Mitteilung erhalten, dass unser geschätzter Kollege Prof. Dr. Rainer Schützeichel am vergangenen Mittwoch, dem 25. Oktober 2023, verstorben ist. Prof. Schützeichel war als Vorsitzender eine tragende Säule unseres wissenschaftlichen Beirats und hat uns mit seiner herausragenden Expertise tatkräftig unterstützt. Sein außerordentliches Engagement war unerlässlich für unsere Erfolge und hat uns nachhaltig geprägt. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große Lücke, die nicht zu füllen ist. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden. ...
International Conference, November 13–14, 2023, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Texts and images encapsulate ideas, crystallized within a specific moment, and imbued with particular intentions. When etched into stone, molded in clay, or inscribed upon parchment, they transcend the confines of time and space. Upon exposure to a second glance, they invite reinterpretation and reutilization. In this process, their original meaning may be retained or deliberately hinted at. Conversely, they may lose their initial significance, finding themselves within entirely different contexts, thereby adopting unforeseen and novel connotations. In the simultaneous consideration of an artifact's primary and secondary use, some might perceive ambiguities of forms, topoi, etc., or perhaps discern an undercurrent of irony. In more disruptive object histories or textual traditions, we might be prone to consider them as 'flotsam', adrift from distant epochs and shores. To what extent are such assumptions and their implications for reception history justified? To what extent do they ...
Unter Mitwirkung von Challenges-Mitglied und Sprecher der TA 3 Johannes Lipps wurde nach positiver Begehung die zweite Förderphase des SFBs Andere Ästhetik bewilligt. Wir gratulieren und freuen uns weiterhin auf eine produktive Zusammenarbeit! Nähere Informationen zum Forschungsprogramm der zweiten Förderphase finden Sie hier. Lesen Sie dazu auch die entsprechende Pressemitteilung der JGU. ...
Dagi Bee, Trump, die Kardashians… sie alle sind bekannte Influencer*innen unserer Zeit, die über Instagram, Twitter, Facebook und Co. einen großen Einfluss ausüben. Das Phänomen Influencing möchte man schnell in das Zeitalter der Digitalisierung einordnen und abhaken. Aber… ist es so einfach? In der von Studierenden der Altorientalistik, des Bereichs Altes Testament und der Klassischen Archäologie kuratierten Ausstellung "Influencing? Auch in der Antike!" - in der Schule des Sehens - soll es genau darum gehen. Sie beleuchtet das Konzept Influencing und schaut, welche Ideen sich davon auch schon in die Antike verorten lassen. Von neuesten Modetrends, einflussreichen Persönlichkeiten bis hin zu großen sozialen Austauschplattformen - Sie sind herzlich eingeladen, sich in die antike Welt entführen und sich von den Trends jener Zeit beeinflussen zu lassen! Vernissage: 31.5.2023 um 18 Uhr. Besuchszeiten: dienstags und donnerstags von 12-14 Uhr. ...
Von spitzen Griffeln und manipulierten Materialien Bericht zum Workshop „Das geritzte Wort“ (22.–24. Februar 2023) in Mainz Geritzte Worte konnten in der Antike eine besondere Wirkung entfalten. So wurden die Verwünschungstexte der sogenannten Fluchtafeln (defixiones) mit einem spitzen Griffel in dünne Bleilamellen geritzt. Der Schreibvorgang selbst hat hier eine gleichsam symbolische Bedeutung, die durch weitere rituelle Manipulationen, wie Falten, Rollen oder Durchbohren, noch verstärkt werden konnte. Wer seine Feinde wirkungsvoll manipulieren wollte, manipulierte also zunächst einfach das Beschreibmaterial. Der Workshop „Das geritzte Wort. Fluchtafeln und die Literatur der neutestamentlichen Welt. Oder: Von Texten in Dingen und Dingen in Texten“ ist diesem Thema vom 22. bis 24. Februar an der Universität Mainz nachgegangen. Die Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt, die Trennung von Text und Material hintanzustellen und die Berührungspunkte zwischen Texten und Dingen zu untersuchen. Dabei ging es zum einen um das beschriebene Artefakt mit seinen archäologischen und rituellen Kontexten: ...
Venedig, Byzanz und das Osmanische Reich waren im Laufe ihrer gemeinsamen Geschichte in vielfältiger Weise miteinander verbunden. Für den Zeitraum vom 11. Jahrhundert bis ins frühe 18. Jahrhundert sollen in diesem Studienkurs die Voraussetzungen, Folgen und Begleiterscheinungen dieser spannungsvollen multilateralen Beziehungsgeschichte im östlichen Mittelmeerraum nachvollzogen werden. Der dezidierte Fokus auf Kriegskulturen ermöglicht es dabei, die hier greifbar werdenden Verflechtungen nicht auf militärische Konfrontation und Auseinandersetzungen zu reduzieren, sondern die im Krieg wirkenden unterschiedlichen Wechselwirkungen politischer, sozialer, kultureller und ökonomischer Faktoren unter Einbeziehung der damit verbundenen Akteure, Netzwerke und Wissenstransferprozesse zu reflektieren. Aus dieser Perspektive sollen neben diachronen Entwicklungen und Schlüsselereignissen auch Querschnittsthemen und übergreifende Phänomene wie das Feld der Diplomatie, die Lebenswelten der Dolmetscher und Gesandten, Kriegsgefangenschaft oder Piraterie behandelt werden. Der historisch ausgerichtete Studienkurs wird die Schnittstelle zwischen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Geschichte, Byzantinistik und Osmanistik in den Blick nehmen, dabei aber auch übergreifende Themen der Kultur- und Verflechtungsgeschichte sowie ...
Körper, Geschlecht und Materialität nehmen in Reiseberichten und Länderbeschreibungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit eine große Rolle ein und gelten in der Forschung weithin als zentrale Bausteine für das Bild des ‚Anderen‘. Dass sie diese Funktion tatsächlich vielfach erfüllen, ist kaum in Zweifel zu ziehen. Dennoch drängt sich die Frage auf, ob durch die Dominanz dieser konstruktivistischen Perspektive nicht bisweilen der Blick auf in den Quellen enthaltene historisch wertvolle Informationen verstellt wird. Angesichts dessen möchte die Tagung das Verhältnis der unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten der Reiseberichte und Länderbeschreibungen ausloten und den Wert ihrer sich ergänzenden, nicht aber sich ausschließenden Erkenntnisebenen präzisieren. Fernab konstruktivistischer Vorurteile wie auch überholter positivistischer Auffassungen sollen vormoderne Quellen zu den Kontakten einander fremder Kulturen in Hinblick auf Aspekte des Physischen neu vermessen werden. Die Tagung findet im Mainzer Landesmuseum statt und wird zusätzlich komplett per Live-Stream übertragen – eine Anmeldung ist bis zum 15. März 2023 möglich. ...