Venedig, Byzanz und das Osmanische Reich waren im Laufe ihrer gemeinsamen Geschichte in vielfältiger Weise miteinander verbunden. Für den Zeitraum vom 11. Jahrhundert bis ins frühe 18. Jahrhundert sollen in diesem Studienkurs die Voraussetzungen, Folgen und Begleiterscheinungen dieser spannungsvollen multilateralen Beziehungsgeschichte im östlichen Mittelmeerraum nachvollzogen werden. Der dezidierte Fokus auf Kriegskulturen ermöglicht es dabei, die hier greifbar werdenden Verflechtungen nicht auf militärische Konfrontation und Auseinandersetzungen zu reduzieren, sondern die im Krieg wirkenden unterschiedlichen Wechselwirkungen politischer, sozialer, kultureller und ökonomischer Faktoren unter Einbeziehung der damit verbundenen Akteure, Netzwerke und Wissenstransferprozesse zu reflektieren. Aus dieser Perspektive sollen neben diachronen Entwicklungen und Schlüsselereignissen auch Querschnittsthemen und übergreifende Phänomene wie das Feld der Diplomatie, die Lebenswelten der Dolmetscher und Gesandten, Kriegsgefangenschaft oder Piraterie behandelt werden.
Der historisch ausgerichtete Studienkurs wird die Schnittstelle zwischen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Geschichte, Byzantinistik und Osmanistik in den Blick nehmen, dabei aber auch übergreifende Themen der Kultur- und Verflechtungsgeschichte sowie Ansätze aus Materialwissenschaften und Kunstgeschichte punktuell mit einbeziehen.
Der Studienkurs richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Doktorand/innen. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning (JGU Mainz), Dr. Andreas Helmedach (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Johannes Pahlitzsch (JGU Mainz).
Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2023, weitere Informationen finden Sie hier.