Mit den in Form von Fluchtafeln (defixiones) niedergeschrieben-en Verwünschungen haben Menschen in der Antike ihr Recht selbst in die Hand genommen. Sie haben mit diesen Texten Gegner in Gerichtsprozessen ebenso auszuschalten versucht wie Konkurrenten im Pferderennen. Über knapp 1000 Jahre waren solche Formen des Schadenzaubers von Ägypten bis Britannien gleichermaßen beliebt wie verbreitet.
Im Workshop „Das geritzte Wort“ werden die Fluchtafeln insbesondere in ihren materialen Zusammenhängen erschlossen. Darüber hinaus behandeln die Beiträge auch den literarischen Umgang mit Materialität in den Texten der neutestamentlichen Welt. Dabei nähern sich die Vortragenden dem Thema aus verschiedenen altertumswissenschaftlichen Perspektiven: von der Alten Geschichte über die Archäologie und Klassische Philologie bis hin zum römischen Recht und zur Theologie.
Der Workshop „Das geritzte Wort. Fluchtafeln und die Literatur der neutestamentlichen Welt. Oder: Von Texten in Dingen und Dingen in Texten“ findet vom 22. bis 24. Februar 2023 (Aschermittwoch bis Freitag) im Senatssaal in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Mainz, Johann-Joachim-Becher-Weg 21, statt.
Das Programm finden Sie unter: https://defixiones.hypotheses.org/das-geritzte-wort-workshop-2023
Um Anmeldung wird bis zum 3. Februar 2023 gebeten: unterweltsbrief@uni-mainz.de
Der Workshop ist Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten und von Dr. Michael Hölscher geleiteten Forschungsprojekts „Entzauberte Rituale. Spuren der Fluchtafeln und ihre Funktion in der Offenbarung des Johannes“ (Projektnummer 458878862).