Im Lauf seiner 2000-jährigen Stadtgeschichte war Mainz durch unterschiedliche Religionen geprägt. In der Antike wurden keltische Gottheiten, orientalische Götter und römische Herrscher angebetet, während der frühchristliche Glauben seit dem 3. Jahrhundert Fuß fasste. Im Mittelalter avancierte die Stadt zu einem der geistlichen Zentren im römisch-deutschen Reich und beherbergte zugleich eine der ältesten jüdischen Gemeinden. Selbst in der konfliktreichen Reformationszeit behauptete sich der Katholizismus, dessen ungebrochene Tradition Mainz im 19. Jahrhundert zu einer besonders vatikantreuen Hochburg machte. Spätestens während des Ersten Weltkrieges hielt mit den muslimischen Soldaten aus dem Maghreb auch der Islam Einzug in der Stadt. Die Ringvorlesung nähert sich den zahlreichen religiösen Herausforderungen durch einen Blick auf Einzelschicksale Mainzer Bürgerinnen und Bürger, die sich in Texten, Bildern und Artefakten niederschlugen und von vielseitigen Hoffnungen und Ängsten berichten. In einer abschließenden Podiumsdiskussion sprechen christliche, islamische und jüdische Vertreter über die religiöse Vielfalt der Stadt im 21. Jahrhundert.
Die interdisziplinäre Ringvorlesung findet vom 2. November 2022 bis 15. Februar 2023 wöchentlich mittwochs ab 18.15 Uhr statt (mit einer Weihnachtspause zum Jahreswechsel) und wird in Kooperation mit dem Erbacher Hof – Akademie & Tagungszentrum des Bistums Mainz sowie mit dem Profilbereich „40.000 Years of Human Challenges“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt. Bitte beachten Sie, dass die Ringvorlesung überwiegend im Haus am Dom (Liebfrauenplatz 8, 55116 Mainz) stattfindet, dass wir aber für drei Termine vom 9. bis 23. November 2022 auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu Gast sind (Hörsaal P10 im Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz). Die letzte Sitzung am 15. Februar 2023 findet im Erbacher Hof statt (St. Hildegard-Saal, Grebenstraße 24, 55116 Mainz).
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