Das Thema der Konferenz lautet „Kultur-Kontakt-Kultur“. Der Nahe Osten war zu allen Zeiten ein „offener Raum“, in dem sich die Wege vieler Menschen trafen. Durch den Naturraum vorgegebene Verkehrswege kanalisierten die Bewegung von Menschen und Gütern, in siedlungsgünstigen Regionen entstanden Orte für kulturelle Kontakte und Konflikte. Städte, mit ihren Märkten und Häfen, schufen Plätze der Begegnung zwischen Menschen, Gütern und Ideen.
Das Phänomen des Kulturkontaktes ist vielschichtig und kann die materielle Kultur, soziale Praktiken und gesellschaftliche Strukturen auf vielfältige Art und Weise beeinflussen. Der Kontakt mit „dem Anderen“ kann dabei ganz unterschiedliche Auswirkungen haben – von spontaner Ablehnung bis zur An- oder Übernahme. Bisweilen kann eine Kontaktsituation auch einen Prozess der Selbstreflexion einleiten. Dies gilt gleichermaßen sowohl für Individuen als auch soziale oder kulturelle Gruppen. Manchmal vermag schon ein Objekt „aus einer anderen Welt“ Veränderungen erzeugen.
Gegenstand der Tagung sollen aber nicht nur Begegnungen sein, die über geographische Distanzen hinweg vermittelt wurden, sondern auch Kontakte zwischen Gruppen innerhalb einer Gesellschaft, die eine soziale Distanz überbrückten, etwa Kontakte zwischen sozial marginalisierten und dominanten Gruppen und als solche zu neuen Kontaktkulturen führen.
Die Konferenz wird von der Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgerichtet, die Veranstaltungen werden aber ausschließlich in Mainz stattfinden.
Kontakt: 66RAI@uni-mainz.de