Der VARM-Theorie-Lesezirkel am 13. Juli 2022
Thema: Pfadabhängigkeit – Ein Konzept für archäologische und wissenschaftsgeschichtliche Untersuchungen?
Das Konzept der Pfadabhängigkeit, in den 1980er entwickelt, wird in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zur Erklärung vergangener Prozesse verwendet, wobei der Analysegegenstand meist eine technische Innovation ist. In mehr oder weniger deutlich explizierter Anlehnung an die social construction of technology (SCOT) und an science and technology studies (STS) wird die agency von Individuen, Institutionen, Politik und Technologie in Bezug auf die Entstehung und insbesondere die Stabilisierung von Entscheidungen untersucht, die bis in die Gegenwart wirken. Die amerikanische Archäologin Michelle Hegmon (https://isearch.asu.edu/profile/67344) hat dieses Erklärungskonzept in ihrer Analyse der Wirtschaftsweise der Hohokam verwendet, einer zwischen 300 und 1300 n.d.Z. im heutigen Gebiet von Arizona (USA) ansässigen Bevölkerungsgruppe. Anhand ihres Textes sowie eines kritisch-zusammenfassenden Rückblicks auf Soziologie und Ökonomie durch den Soziologen Jürgen Beyer (https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/professuren/beyer/team/beyer-juergen.html) wollen wir über die Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts der Pfadabhängigkeit für archäologische und wissenschaftsgeschichtliche Forschung diskutieren.
Wir lesen:
Michelle Hegmon, Path dependence. In: B. Mills/S. Fowles (Hrsg.), The Oxford Handbook of Southwest Archaeology (Oxford: Oxford University Press 2007).
Jürgen Beyer, Pfadabhängigkeit ist nicht gleich Pfadabhängigkeit! Wider den impliziten Konservatismus eines gängigen Konzepts. Zeitschrift für Soziologie 34, Heft 1, 2005, 5–21.
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