Michael Hölscher


Dr. Michael Hölscher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU Mainz. Seit seinem Studium der Katholischen Theologie und Germanistik in Münster interessiert ihn besonders, wie die neutestamentlichen Texte auf die alltäglichen Herausforderungen der ersten Christinnen und Christen reagieren.

Michael Hölscher geht dieser Frage in seinem Projekt Entzauberte Rituale. Spuren der Fluchtafeln und ihre Funktion in der Offenbarung des Johannes nach. Er erforscht Identitätskonstruktionen, Abgrenzungsprozesse und narrative Krisenbewältigungsstrategien einer frühchristlichen Gruppe im Kleinasien des 1. Jh. n. Chr., die sich in diesem letzten Buch des biblischen Kanons niedergeschlagen haben. Zu diesem Buch verspricht das Material der Fluchtafeln einen neuen inhaltlichen Schlüssel.

Das Forschungsvorhaben ist Teil der Thematischen Area 3: Urbane Verdichtung.


Projekt: Zwischen Leitkultur, Subkultur und Parallelgesellschaft: Forschungen zu ‚separaten Gruppen‘ am Beispiel des vormodernen Syrien (TA3)

Vorträge:

Hölscher, Michael (2024): Die Bausubstanz der Metropolen. Materiale Visionen von Stadt in der Johannesoffenbarung (Öffentliche Antrittsvorlesung im Rahmen des Habilitationsverfahrens an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz 2024)

Hölscher, Michael (2023): Unterwegshalt in Rom. Zur Mapping-Strategie des Paulus im Römerbrief („Raum und Raumvorstellungen bei Paulus“, Mainz 2023).

Hölscher, Michael (2023): Von Stempeln bis Steinewerfen. Materialbezogenes Erzählen in der Offenbarung des Johannes vor dem Hintergrund der Fluchtafeln („Das geritzte Wort. Fluchtafeln und die Literatur der neutestamentlichen Welt. Oder: Von Texten in Dingen und Dingen in Texten“. Workshop im Rahmen des Forschungsprojekts „Entzauberte Rituale“, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft [DFG], Mainz 2023).

Hölscher, Michael (2022): “Worte wie Pfeile”. Die magische Kraft von Fluchtafeln und ihre neutestamentlichen Echos (“Geschrieben – geritzt – gemeißelt: Potentiale von Schrift und Schriftlichkeit in frühen Gesellschaften”, Ringvorlesung des Zentrums für alte Sprachen und Schriften [ZASS], Mainz 2022).

Hölscher, Michael (2022): Auf die Stirn gedrückt. Die Versiegelung der 144.000 in Offb 7 und das Schreibkonzept des Defixionsrituals (“My body makes me, does it? Menschliche und göttliche (Im)Perfektionen. Disability Studies und Bibelwissenschaft“. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Assistentinnen und Assistenten an bibelwissenschaftlichen Instituten in Österreich [ArgeAss], Wien 2022).

Hölscher, Michael (2022): Carved into the Body. The Apotropaic Act of Sealing in Rev 7 and the Writing Concept of the Defixion Ritual, European Association of Biblical Studies (EABS) Annual Conference, research unit “Evil, Exorcism, and Magic”, Toulouse 2022.

Hölscher, Michael (2021): Urheber droht mit Plage. Der Doppelfluch in Offb 22,18f. und die Funktion von Krankheiten und Katastrophen in der Johannesoffenbarung (Seuchen, Krankheit, Heilung. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Assistentinnen und Assistenten an bibelwissenschaftlichen Instituten in Österreich [ArgeAss], Linz [online], 2021).

Hölscher, Michael (2021): „So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden“ oder: Mit den eigenen Waffen geschlagen. Offb 18,21–24 vor dem Hintergrund des Defixionsrituals (Neutestamentliche Sozietät an der Universität Mainz, 2021).

Hölscher, Michael (2019): 'Wie lange zögerst du noch, Herr?‘ (Offb 6,10). Konflikte und ihre Bewältigung in der Offb und den Gebeten um Gerechtigkeit. Konflikte und Krisen im Neuen Testament und ihre Bewältigungsstrategien“. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft neutestamentlicher Assistenten und Assistentinnen an theologischen Fakultäten, 2019.

Mitarbeit/Organisation:

Das geritzte Wort. Fluchtafeln und die Literatur der neutestamentlichen Welt. Oder: Von Texten in Dingen und Dingen in Texten (Projekt-Workshop vom 22. bis 24. Februar 2023 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Informationen und Programm unter: https://defixiones.hypotheses.org/das-geritzte-wort-workshop-2023).



Hölscher, Michael 
(2024): Flüche, Heilungen und Dämonen: Mehr als Magie im Neuen Testament, in: katholisch.de (6.1.2024). https://katholisch.de/artikel/50064-flueche-heilungen-und-daemonen-mehr-als-magie-im-neuen-testament.

Michael Hölscher (2023): Entzauberte Rituale. Die Johannesoffenbarung im Spiegel antiker Fluchtafeln und ihrer Kontexte, Habilitationsschrift: Mainz.

Hölscher, Michael (2023): Flüche, Heilungen und Dämonen. Mehr als Magie im Neuen Testament, in: Bibel und Kirche 78 (2023) 229–236.

Hölscher, Michael
(2022): Urheber droht mit Plage (Offb 22,18–19). Zur Funktion von Krankheiten und Katastrophen in der Johannesoffenbarung und im Corpus defixionum, in: Protokolle zur Bibel 31, 93–133. DOI: 10.25365/phaidra.378.

Hölscher, Michael (2022): Zwischen Tempel, Synagoge und Haus. Heiliger Raum im Neuen Testament, in: Welt und Umwelt der Bibel 27/H. 1 30–33.

Hölscher, Michael / Lau, Markus / Luther, Susanne (Hrsg.) (2021): Antike Fluchtafeln und das Neue Testament. Materialität – Ritualpraxis – Texte (WUNT 474), Tübingen: Mohr Siebeck.

Hölscher, Michael / Lau, Markus / Luther, Susanne (2021): defixiones und das Neue Testament. Definitionen – Realien – Problemfelder, in: Hölscher, Michael/Lau, Markus/Luther, Susanne (Hrsg.), Antike Fluchtafeln und das Neue Testament. Materialität – Ritualpraxis – Texte (WUNT 474), Tübingen: Mohr Siebeck, 1–44.

Hölscher, Michael (2021): „Und er band ihn für tausend Jahre“. defixiones und die Charakterisierung des Satans in Offb 20, in: Hölscher, Michael/Lau, Markus/Luther, Susanne (Hrsg.), Antike Fluchtafeln und das Neue Testament. Materialität – Ritualpraxis – Texte (WUNT 474), Tübingen: Mohr Siebeck,  489–512.

Hölscher, Michael (2020): Rez. zu: David Frankfurter (Hrsg.), Guide to the Study of Ancient Magic (RGRW 189), Leiden 2019. In: SNTU.A 44/45, S. 234–239.