Das Projekt ist Teil der Thematischen Area 4: Geforderte Herrschaft
Das Projekt hat literarische und bildliche Kompositionen zum Gegenstand, die als historische Narrative fungieren. Da sich gängige historische Theorien und Verfahrensweisen (klassische Ideengeschichte, historische Diskuranalyse, Systemtheorie etc.) nur bedingt für eine solche Untersuchung eignen, möchten wir methodisch die Figur des Herrschers durch den transkulturellen Vergleich systematisch beschreiben und typologisieren. Der Vorteil der Methode liegt darin, kulturspezifische Vorannahmen deutlich zu erkennen. Da die zur Verfügung stehenden Quellen der zu untersuchenden Kulturräume (Vorderer Orient einschließlich Israel, Griechenland) erheblich divergieren, ist zudem gewährleistet, in der Gesamtheit ein tragfähiges Repertoire zur Verfügung zu haben, das es erlaubt, auch die Kontextabhängigkeit der Quellen in die Untersuchungen mit einzubeziehen. Die Figur des Herrschers wird unter den Gesichtspunkten Handlungen, Aussehen und Eigenschaften zu charakterisieren sein.
Stellung innerhalb der Area: Zusammen mit den Projekten ‚Frauen im Umfeld des Herrschers‘, ‚Ein Herrscher oder viele?‘, ‚Permanent in Frage gestellte Herrschaft und ihre Darstellung im Liber historiae Francorum‘, ‚Herrscher und Beherrschte im Krieg‘ nähert sich das Projekt aus unterschiedlichen Gesichtspunkten Herrscherfiguren und den in vielfältiger Weise mit diesen in Verbindung stehenden Herausforderungen. Eine große Schnittmenge besteht mit Untersuchungen, die auf verschiedene Praktiken der Herrschaftssicherung fokussieren, wie das Projekt zur Standardisierung von Fleur Kemmers.