Das Projekt ist Teil der Thematischen Area 4: Geforderte Herrschaft
Kriege, ob symmetrische oder asymmetrische, stellen nicht nur für vormoderne Herrscher, sondern auch für die Gemeinschaften eine in vielfacher Hinsicht existenzielle Herausforderung dar. Abhängig von deren mitunter auch widerstreitenden Interessen werden verschiedene Bewältigungsstrategien entwickelt, die von der theoretischen, mitunter religiösen Legitimation des Krieges – bzw. Krieg als Bestandteil einer Legitimationsstrategie – über die Herstellung von Waffen und Entwicklung von militärischen Strategien über die Klärung des Umgangs mit Gefangenen, Kranken und Toten bis hin zur Interpretation von Siegen und Niederlagen reichten. Ob sich ein Herrscher im Anschluss an der Macht halten kann, hängt darüber hinaus wesentlich davon ab, wie die entstehenden Kriegsnarrative über ihn urteilen bzw. inwiefern er diese zu manipulieren versteht.
Das Projekt ist eine themenbezogene Kooperation mit einzelnen Beteiligten des GRK 2304: „Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption“ und versteht sich als Form der gezielten Nachwuchsförderung.
Stellung innerhalb der Area: Zusammen mit den Projekten ‚Frauen im Umfeld des Herrschers‘, ‚Ein Herrscher oder viele?‘, ‚Permanent in Frage gestellte Herrschaft und ihre Darstellung im Liber historiae Francorum‘, ‚Herrscher und Beherrschte im Krieg‘ nähert sich das Projekt aus unterschiedlichen Gesichtspunkten Herrscherfiguren und den in vielfältiger Weise mit diesen in Verbindung stehenden Herausforderungen. Eine große Schnittmenge besteht mit Untersuchungen, die auf verschiedene Praktiken der Herrschaftssicherung fokussieren, wie das Projekt zur Standardisierung von Fleur Kemmers.