Matthias Heinemann


Matthias Heinemann hat Latein, Mathematik und Altgriechisch auf Lehramt studiert und arbeitet seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klassischen Philologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In seinem inzwischen abgeschlossenen Promotionsprojekt beschäftigte er sich mit der intertextuellen Beziehung zwischen dem Epos Bellum Civile des Dichters Lucan (39–65 n. Chr.), das den Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius darstellt, und den commentarii Caesars. Zu seinen weiteren Forschungsinteressen zählen insbesondere das römische Epos und die Tragödie, Krieg und Bürgerkrieg in der Literatur und die Rezeption der antiken Literatur.

Im Rahmen von Challenges analysiert Matthias Heinemann gemeinsam mit Christine Walde und Annemarie Ambühl Texte des spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Roms (u.a. von Cicero und Seneca), die sich konkret auf die Bewältigung von Stresssituationen, Lebenskrisen und traumatischen Erfahrungen beziehen. Unter Rekurs auf die moderne Psychotherapie wird untersucht, was als Herausforderung/Krise wahrgenommen wird, wie solche individuellen Herausforderungen konzeptualisiert werden, welche prospektiven Praktiken zur Lebenshilfe für die intendierten RezipientInnen (in diesem Fall OberschichtrömerInnen in der Stadt Rom), die aber auch exemplarisch für außerrömische RezipientInnen dieser Texte eintreten, vorgeschlagen werden. In diesem Kontext wird auch deutlich werden, welche kollektiven Institutionalisierungen, Einschränkungen und Möglichkeiten Gemeinschaften für die Bewältigung von individuellen Herausforderungen und Krisen zur Verfügung stell(t)en.

Das Forschungsvorhaben ist Teil der Thematischen Area 3: Urbane Verdichtung.

Das stark auf soziale Fragen konzentrierte Teilprojekt findet durch den Fokus auf die Interaktion unterschiedlicher Individuen und Gruppen in Räumen urbaner Verdichtung seine natürlichen Partner in den Teilprojekten von Heide Frielinghaus (Theater) sowie Thomas BlankBarbara Henning und Michael Hölscher (separate Gruppen).


Projekt: Lebenshilfe im antiken Rom. Individuelle Strategien zum Umgang mit urbanen Herausforderungen im Spiegel der spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Literatur (TA 3)

Vorträge:

Matthias Heinemann (2023): Lebenshilfe in Ciceros Briefen (Thementag WS 22/23, „Cicero: Ein zeitloser Zeitzeuge“), Mainz, Januar 2023.

Matthias Heinemann (2020): Immer das Gleiche? Konstruktionen von antikem Alltag in Forschung, Film und Spiel (Thementag WS 19/20, „Alltag in Rom: Leben in der Hauptstadt des Imperiums“, in Zusammenarbeit mit Adrian Weiß), Mainz, Januar 2020


WiSe 19/20 

  • S Alltag in Rom (gemeinsam mit C. Walde, P. Schollmeyer, JGU Mainz)
  • Exkursion nach Rom, Alltag im antiken Rom; 31. Oktober bis 09. November (Prof. Dr. Christine Walde gemeinsam mit M. Heinemann, P. Schollmeyer und A. Weiß, JGU Mainz)

WiSe 21/22

  • S Rom und Latium (gemeinsam mit C. Walde, P. Schollmeyer, JGU Mainz)
  • Exkursion nach Rom, Rom und Latium; 01. bis 10. November (Prof. Dr. Christine Walde gemeinsam mit M. Heinemann und P. Schollmeyer, JGU Mainz)

WiSe 23/24

  • S Rom als Stadt der memoria (gemeinsam mit C. Walde, P. Schollmeyer, JGU Mainz)
  • Exkursion nach Rom, Rom als Stadt der memoria; 01. bis 11. November (Prof. Dr. Christine Walde gemeinsam mit M. Heinemann und P. Schollmeyer, JGU Mainz)

Matthias Heinemann (zus. mit Adrian Weiß): Roms Metamorphosen im Exil. Die Romae novae des exul bei Ovid und Lucan. In: thersites 11 (2020): tessellae – Birthday Issue for Christine Walde, pp. 117–150, https://doi.org/10.34679/thersites.vol11.162.