Konzepte und Praktiken des idealen Sterbens in Byzanz (4.-12. Jh.)


Das Projekt ist Teil der Thematischen Area 1: Umsorgtes Leben

Das Konzept des „richtigen“ Sterbens, zu dem sich im Mittelalter im westlichen Europa eine bedeutende und umfangreiche Literatur entwickelte, beinhaltet die Vorstellung, dass die Art und Weise des Sterbens Einfluss auf das Schicksal der Seele nach dem Tod hat. In Bezug auf den byzantinischen Osten gilt bisher die Annahme, dass eine vergleichbare ars moriendi-Kultur nicht existierte. Bei genauerer Betrachtung finden sich jedoch auch in byzantinischen Texten vergleichbare Konzepte. Die Entwicklung dieser Vorstellungen und ihre praktische Anwendung in früh- und mittelbyzantinischer Zeit soll im Rahmen eines Promotionsprojekts untersucht werden. Dadurch ergeben sich exemplarische Einblicke in den Umgang mit der Herausforderung Tod mit einer ganz eigenen Konzeptualisierung.

Stellung innerhalb der Area: Mit Blick auf die hier besonders gut fassbare Konzeptualisierung von Tod steht das Projekt in enger Verbindung zu demjenigen von Kerstin P. Hofmann (Letzte Dinge), kann aber auch von den Ergebnissen aktueller Umfragen durch Klaus Lieb, Roland Imhoff und Rolf van Dick (Stressbewältigung) sowie der Sicht auf die Resilienz der Lebenden durch das Projekt von Alexandra W. Busch et al. (Resilienzfaktoren) profitieren.